1. Rentenversicherung

Die Rentenversicherung dient dazu, im Alter, bei Erwerbsminderung oder im Todesfall eine regelmäßige Einkommensquelle zu sichern. In Deutschland gibt es verschiedene Arten von Rentenversicherungen:

a) Gesetzliche Rentenversicherung (GRV)

  • Was ist das?: Eine Pflichtversicherung für alle Arbeitnehmer und bestimmte Selbstständige, die durch Beiträge finanziert wird, die vom Einkommen der Versicherten abhängt.
  • Wie funktioniert sie?: Jeder Arbeitnehmer zahlt einen Prozentsatz seines Bruttoeinkommens (etwa 18,6 % des Bruttolohns, geteilt zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber) in die gesetzliche Rentenkasse ein. Im Ruhestand erhält man dann eine Rente, die sich an der Anzahl der Jahre und dem Betrag der eingezahlten Beiträge orientiert.
  • Ziel: Die gesetzliche Rentenversicherung stellt sicher, dass alle Bürger eine Grundsicherung im Alter erhalten, jedoch reicht diese Rente häufig nicht aus, um den Lebensstandard zu sichern.

b) Private Rentenversicherung

  • Was ist das?: Eine freiwillige Versicherung, die individuell abgeschlossen wird, um zusätzlich zur gesetzlichen Rentenversicherung für das Alter vorzusorgen.
  • Wie funktioniert sie?: Hier zahlt der Versicherte regelmäßig Beiträge an eine private Versicherungsgesellschaft, die im Gegenzug eine monatliche Rente im Rentenalter oder eine einmalige Kapitalzahlung zu einem späteren Zeitpunkt verspricht.
  • Varianten:
    • Klassische Rentenversicherung: Geringe, aber garantierte Rendite.
    • Fondsgebundene Rentenversicherung: Höhere Renditechancen durch Investitionen in Aktienmärkte, aber auch höheres Risiko.
  • Vorteil: Zusätzliche Einkommensquelle im Alter.
  • Nachteil: Häufig hohe Verwaltungskosten und keine garantierte hohe Rendite.

c) Riester-Rente

  • Was ist das?: Eine staatlich geförderte private Altersvorsorge, die sich besonders an sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer, Beamte und bestimmte Selbstständige richtet.
  • Wie funktioniert sie?: Die Beiträge werden nach einem bestimmten Modell staatlich gefördert (durch Zulagen und Steuervergünstigungen).
  • Ziel: Die Riester-Rente soll vor allem die Einkommenslücke im Alter schließen, die durch die gesetzliche Rentenversicherung nicht gedeckt wird.
  • Vorteil: Zulagen vom Staat, Steuervergünstigungen.
  • Nachteil: Die Rentenrendite ist in vielen Fällen relativ gering, und es gibt bestimmte Voraussetzungen für die Förderung (z. B. Mindesteigenbeiträge).

d) Rürup-Rente (Basisrente)

  • Was ist das?: Eine ebenfalls staatlich geförderte Rentenversicherung, die vor allem für Selbstständige, Freiberufler und Personen, die keine Riester-Rente abschließen können, gedacht ist.
  • Wie funktioniert sie?: Die Beiträge sind steuerlich absetzbar, wodurch sie das zu versteuernde Einkommen verringern.
  • Vorteil: Steuerliche Förderung und Garantierente im Alter.
  • Nachteil: Keine Kapitalverfügbarkeit während der Ansparphase, und das angesparte Kapital kann nicht vererbt werden.

2. Staatliche Förderung

Die staatliche Förderung ist ein wichtiger Anreiz für Bürger, privat für das Alter vorzusorgen. Die wichtigsten Formen der staatlichen Förderung sind:

a) Riester-Förderung

  • Was ist das?: Arbeitnehmer und bestimmte Selbstständige können für die Riester-Rente direkte staatliche Zulagen und Steuervergünstigungen erhalten.
  • Förderung: Es gibt eine Grundzulage von bis zu 175 € jährlich, sowie eine Kinderzulage für jedes kindergeldberechtigte Kind (bis zu 300 € pro Kind). Zudem können Beiträge bis zu einer bestimmten Höhe von der Steuer abgesetzt werden.
  • Ziel: Die Förderung soll vor allem Geringverdienern, Alleinerziehenden und Familien helfen, für den Ruhestand vorzusorgen.

b) Rürup-Förderung (Basisrente)

  • Was ist das?: Beiträge zur Rürup-Rente sind in der Ansparphase steuerlich absetzbar.
  • Förderung: Bis zu einem bestimmten Betrag können die Beiträge in voller Höhe (ab 2025: bis zu 100 % der Beiträge) als Sonderausgaben von der Steuer abgesetzt werden, was die Steuerlast der Versicherten senkt.
  • Ziel: Förderung für Selbstständige und gutverdienende Personen, die keine Riester-Rente abschließen können.

c) Steuerliche Absetzbarkeit

  • Was ist das?: Bei einigen Altersvorsorgeformen, wie z. B. der Rürup-Rente, können die gezahlten Beiträge als Sonderausgaben von der Steuer abgesetzt werden. Dies führt zu einer Steuerersparnis in der Ansparphase.
  • Ziel: Steuerliche Entlastung während der Ansparphase, da die Rentenzahlungen später versteuert werden.

d) Steuervorteile bei der Betriebsrente

  • Was ist das?: In Deutschland können Arbeitgeber durch Beiträge zur betrieblichen Altersvorsorge (bAV) steuerliche Vorteile für den Arbeitnehmer und den Arbeitgeber erzielen.
  • Förderung: Beiträge zur bAV sind bis zu bestimmten Höchstgrenzen steuer- und sozialversicherungsfrei.

3. Zusätzliche staatliche Förderprogramme

  • Förderung von Berufsunfähigkeitsversicherungen: In einigen Fällen können Berufsunfähigkeitsversicherungen ebenfalls steuerlich abgesetzt werden, was einen zusätzlichen finanziellen Vorteil für die Versicherten bietet.

Fazit:

Die Rentenversicherung in Deutschland ist ein System, das sowohl durch gesetzliche als auch private Maßnahmen eine Grundabsicherung im Alter ermöglicht. Die staatliche Förderung durch Programme wie die Riester-Rente, Rürup-Rente oder betriebliche Altersvorsorge soll die private Vorsorge attraktiver machen, indem sie Steuervorteile und direkte Zuschüsse bietet. Es lohnt sich, verschiedene Optionen zu vergleichen, um die bestmögliche Altersvorsorge für die eigene Situation zu finden.